MEHR VON WENIGER

Ausstellung zur Wechselwirkung zwischen Askese und Ekstase

Auftraggeber: Vögele Kultur Zentrum
Standort: Pfäffikon, Schweiz
Zeitraum: 2014-2015

In der volkstümlichen Kultur hört man oft, dass das Praktizieren der Askese zur Ekstase führen kann. Enthaltsamkeit und Überfluss sind als Idee tief in der Kunst verwurzelt und können als Wechselseite der gleichen Medaille verstanden werden. Der Ausstellungsraum ist zwischen zwei Farbpolen aufgespannt: er reicht von der monochromen Intensität der Askese zur polychromen Vielfalt der Ekstase. Dabei entstehen fliessende Übergänge, als Sinnbild der wechselseitigen Verbindung beider Haltungen. Nicht nur die Farbe, sondern auch die Ordnung des Raumes und die Präsentation der Objekte verfolgen ähnliche, progressive Umwandlungen: von reduziert orthogonal zu üppig chaotisch. Der Besucher bewegt sich zwischen beiden Polen in einem szenografischen Raum, der als sinnlicher Rahmen für die Inszenierung der Objekte und Kunstwerke konzipiert ist.

Die Szenografie wird primär durch einen Teppich geprägt, der erdige Rottöne mit polychromen Blautönen verschmelzen lässt. Die farbigen Teppichstücke sind wiederverwertete, gebrauchte Messeteppiche als Upcycling Produkte eines günstigen, wegwerfbaren Gebrauchsmaterials. Die alten Rollen werden gesammelt, geschnitten, sortiert und neu kombiniert, um grossmassstäbliche Farbverläufe in der ganzen Tiefe des Ausstellungsraums zu schaffen. Je nach Ausstellungskapitel sind die Wände rot beziehungsweise blau gestrichen und erzeugen mit dem Boden eine starke farbige Raumstimmung. Bei der Präsentation der Ausstellungsartefakte alternieren serielle Anordnungen mit inszenierten Einzelobjekten, um eine abwechslungsreiche attraktive Ausstellung zu schaffen, die den Besucher Raum zum Nachdenken gewährt.

Projektpartner:
– Vögele Kultur Zentrum, Pfäffikon
– Exponenten, Berlin
– Sigeneger + Fuchs, Berlin

Fotos:
© Katharina Wernli